Zum Hauptinhalt springen

88

18. April 2025

was alles im regen verschwimmt: der dreck auf der steinplatte, der vogelschiss auf der fensterscheibe, die frisur, das gesicht, das makeup. die gedanken aber nicht, die worte nicht, die gefühle werden vielleicht nass, aber das steht ihnen ganz gut.
rauschen im ohr, sonst funkstille. wasted and wounded, die keimzelle eines songs von tom waits, das ticken der atelieruhr, unverdrießlich, ein wort von weit her, blut fliesst in die füße hinunter, was es da unten will, ich weiß es nicht. das ticken der uhr, die zeit vergeht aber nicht tickend, nicht einmal schleichend, sonst könnte man wohl sagen, die zeit schleicht tigergleich durchs unterholz, wer wird der nächste sein, der ihr zum opfer fällt. eine opferrolle ist gar nicht nötig, wo doch alles zwangsläufig abläuft, oder zufällig. ich bin kein autopoetisches system, dabei erschaffe ich informationen, die dann wieder alles sind, was ich bin und es den anderen ermöglichen, mich überhaupt wahrzunehmen. ist das wahr? kann das wahr sein? das kann doch wohl nicht wahr sein! wenn das wahr ist, möchte ich nicht wissen, was wahr ist. oder, auf den endgültigen punkt gebracht: was war, ist.
denn das „ist“ ist noch im fluss, während das „war“ schon form ist. oder, um den kalauer noch zu schärfen: das „war“ ist ware geworden. wir bieten es feil, und sind damit inmitten der welt, der offensichtlich nichts wichtiger ist, als in seinen teilen immer billiger zu werden.

container / damage / total loss