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Der Fotograf Brassai war einer der ersten, der Graffiti, Wandschriften, Mauerzeichen als wahrnehmenswert gesehen hat. Zeichen, die mehr oder weniger zufällig im öffentlichen Raum entstanden sind, werden zu einem neuen Text. Die Mauerritzung wird zur Ballade, der Riss im Verputz erscheint als träumerische Meinung. Die Stadt wird zu einem Tagtraum. Wenn die ganze Stadt voller Zeichen ist, braucht man nicht einmal mehr ein Buch dabei zu haben, Allerdings ist man dann auch für den text verantwortlich, das heißt: man formuliert mit den Buchstaben der anderen. Man kann nicht alles haben.
Traurig sind freilich die Straßen, wo Zeichen nicht mehr graviert oder skribiert, sondern nur noch plakatiert werden. Armselige Meinung in schlabbernder Form.

Deutsches Haus
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