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Das gehört in die Wunderkammer des Selbst: was man gesehen hat, was man für aufschreibenswert gehalten hat.
Café am Pariser Platz, 1980; Ausstattungsgegenstände: ein Pflanzentopf, ein Mülleimer (Metall), ein Blechfass (Aufschrift: ICE TEA ELEPHANT BAY), zwei graue Mülltonnen (Plastik), sieben abgestellte Fahrräder, Tische, Stühle, eine Holzpalette, Autos, ein leerer Eisbecher, Papiere, Papierfetzen. Menschen? Zahllose. Haben mir die Sicht auf die Dinge verstellt.
Alles bekommt einen Wert, sobald man es aufschreibt. Das Notierte wird aus dem Strom der Zeit gefischt und zum Trocknen aufgehängt. Und natürlich gilt die Barockweisheit: Alles ist eitel. Denn weder die Dinge noch das Aufschreiben sind wesentlich; ich schreibe; der Schreiber schreibt sich fest, er behauptet und bezeugt seine Anwesenheit.

Du sihst/ wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden.
Was dieser heute baut/ reist jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn/ wird eine Wiesen seyn/
Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden.

aus: Es ist alles eitel, Andreas Gryphius, 1637

Wilhelm Tell
Wilhelm Tell
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