215
Jahre und jahrzehnte kann man verbringen, ohne je mit dem wort faszikel zu tun zu haben. Dann taucht es auf, will verwendet werden (gestern, #214), und heute lese ich in Sebalds Austerlitz:
In dem Bureau, das wir direkt von der Galerie aus betraten, waren überall, in den Rolladenschränken, auf den sich biegenden Regalen, auf einem anscheinend eigens für den Aktentransport dienenden Wägelchen, auf einem altertümlichen, gegen die Wand gerückten Ohrensessel und auf den beiden einander gegenüberstehenden Schreibtischen hohe Stapel spagatverschnürter Faszikel, nicht wenige durch die Lichteinstrahlung gedunkelt und brüchig geworden an ihren Rändern.
W. G. Sebald, Austerlitz
die familienalben, oder spagatverschnürte faszikel
ein stapel von fotoalben